Spezies der Woche #26 (KW 35-2020) – der Gänsefuß-Blütenspanner

Der Gänsefuß-Blütenspanner ist ein Nachtfalter, der nach seiner Hauptnahrungspflanze, dem Gänsefuß, benannt wurde. Er frisst aber auch gern Melden und ist auch als Melden-Blütenspanner bekannt. Der Gänsefuß-Blütenspanner ist keine klassische, ehemals heimische Tierart, die nun als ausgestorben gilt, sondern stammt eigentlich aus dem karg-kühlen russisch-asiatischen Raum und ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und ganz Mitteleuropa eingewandert.

Verbreitungsstatus   In Rheinland-Pfalz ausgestorben
Restvorkommen Skandinavien, Russland, Niederlande
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz 1967 in Hördt
Lebensraum Schuttplätze; steinige, karge Wiesen
Gefährdung

 

Lebensraumzerstörung, künstliches Licht,

Die Ausbreitung des Gänsefuß-Blütenspanners dürfte damit zusammenhängen, dass es nach Ende des Zweiten Weltkrieges in vielen Gebieten Schutthalden und Trümmerfelder gab, auf denen sich Gänsefüße, die Hauptnahrungspflanze der Raupen, und andere Fuchsschwanzgewächse schnell und üppig ausbreiten konnten. In Rheinland-Pfalz ist er mit dem Wiederaufbau in den 60ern und dem damit verbundenen flächendeckenden Rückgang der Ruderalpflanzen wieder verschwunden. Heute ist der Nachtfalter vor allem in Skandinavien, Russland und den Niederlanden heimisch.

Die Flügelspannweite der Falter beträgt 15 bis 20 Millimeter. Die schmalen Vorderflügel besitzen eine hellbraune Grundfarbe mit einer dunkelbraunen, sich quer über den gesamten Flügel erstreckenden und sich gegen den Innenrand verjüngenden Binde. Im äußeren Saumfeld befindet sich ein tiefbraunes dunkles Feld, das bis zur Spitze reicht.

Zunehmend leiden alle Nachtfalter und besonders die Blütenspanner unter der starken nächtlichen Beleuchtung. Sie werden vom sehr hellen künstlichen Licht mit hohem Blauanteil angezogen und flattern so lange um die Laternen, bis sie kraftlos zu Boden stürzen.

Politisch notwendig:

  • Schaffung/Zulassung von Ruderalflächen (Rohbodenflächen)
  • Reduktion von Beleuchtung an wichtigen Lebensräumen
  • insektenfreundliche Beleuchtungskonzepte
  • Keine außerörtliche Straßenbeleuchtung

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Bild: Von Ilia Ustyantsev from Russia – Eupithecia sinuosaria – Goosefoot pug, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74600679