Spezies der Woche #34 – der Weiße Seidenglanzspanner
Der Weiße Seidenglanzspanner ist ein Nachtfalter, der, wie fünf andere Arten seiner Gattung, fast unbemerkt in Rheinland-Pfalz ausgestorben ist. Die ebenfalls zur Scopula-Gattung gehörende Johanniskraut-Hainspanner wurde zuletzt 1982 am Langenberg im Bienwald nachgewiesen. Wie der Seidenglanzspanner benötigt er zumindest zeitweise feuchte Wiesen und Moore.
Verbreitungsstatus in Rheinland-Pfalz | ausgestorben |
Restvorkommen | Thüringen, Schweiz, Rumänien, Österreich |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | 1972 Sondernheim |
Lebensraum | feuchte Wiesen, Moore, Bruchwaldränder |
Gefährdung | Trockenlegung von Mooren und Feuchtgebieten, Flussbegradigungen, Lichtverschmutzung |
Erfreulicherweise gab 2003 einen Neufund von Seidenglanzspannern in Thüringen im Alpenstedter Ried bei Erfurt, dem größten noch erhaltenen Kalkflachmoor Thüringens. Dies scheint derzeit die einzige stabile Population in Deutschland zu sein. Außerhalb Deutschlands kommt die Art in kühleren, feuchten Gebieten vor.
Die Raupe überwintert hauptsächlich an Flockenblumen und Beifuß und ist daher auf deren dauerhaften Wuchs angewiesen. Hier kommt es häufiger zu Konflikten mit angrenzender landwirtschaftlicher Nutzung. Gewässerrandstreifen müssen ausreichend breit sein und ungemäht bleiben. Wie fast alle Nachtfalter wird der Weiße Seidenglanzspanner von Licht angezogen. Die Falter flattern so lange um Lichtquellen, bis sie entkräftet zu Boden stürzen. Beleuchtung in Naturschutzgebieten und angrenzenden Flächen sind dabei eine besondere Gefahr.
Politisch notwendig
- Moorrenaturierungen und Sicherung bestehender Moore
- Finanzierung und Sicherung breiter Gewässerrandstreifen
- Beleuchtungsreduktion im Außenbereich
Bild: By AfroBrazilian – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27567702