Spezies der Woche #44- der Langblättrige Sonnentau

Der Langblättrige Sonnentau ist eine Moorpflanze aus der faszinierenden Gattung der fleischfressenden Pflanzen. Sie ist eine der nur drei Arten, die auch in Mitteleuropa vorkommen. Nach Moorrenaturierungsmaßnahmen konnte im Hunsrücker Ochsenbruch-Moor der verwandte Kleine Sonnentau wieder gefunden werden. Weiträumige Moorrenaturierungen könnten den Langblättrigen Sonnentau ebenfalls nach Rheinland-Pfalz zurückbringen.

Die Bezeichnung Sonnentau rührt vom griechischen Wort „drosos“ her, was übersetzt „Tau“ bedeutet. Der Name leitet sich vom Aussehen der Sekrettropfen ab, welche an den Enden der Tentakelspitzen sitzen und im Sonnenlicht wie Tautropfen glitzern.

Die Blätter der Pflanzen sind zwischen 35 und 95 Millimeter lang. Die längliche Blattspreite ist 15 bis 35 Millimeter lang und 2 bis 5 Millimeter breit und – typisch für die Gattung – mit rötlichen Tentakeln besetzt.

Mit ihren Blättern fängt sie hauptsächlich Fliegen, aber auch kleinere Schmetterlinge oder Libellen. Innerhalb von Minuten biegen sich die Tentakel auf den Fang, die Blattspreite selbst folgt innerhalb einiger Stunden. Erst nach Abschluss des Verdauungsprozesses entrollt sich das Blatt wieder.

Der Langblättrige Sonnentau ist in Deutschland die seltenste der heimischen Sonnentau-Arten und daher besonders schützenswert. Sie lieben vollsonnige Standorte an Wasserrinnen in submontanen und montanen Hochmooren, in Zwischenmooren und Flachmooren, meist gemeinsam mit Torfmoosen. Ungewöhnlich für einen Sonnentau ist der Langblättrige Sonnentau relativ kalktolerant. Die Pflanzen sind (mit Ausnahme der hawaiischen Bestände) winterhart und vertragen auch längere Frostperioden.

Politisch notwendig:

• Moorrenaturierung
• Umsetzung der Natura 2000 Management-Pläne

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Bild: Von Rosťa Kracík – http://www.darwiniana.cz/vamr/?page=obrazek&id=234, CC BY 3.0 cz, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8737681