Spezies der Woche #58 – die Vogel-Azurjungfer

Das einzige derzeit in Rheinland-Pfalz bekannte Brutgewässer der Vogel-Azurjungfer befindet sich in der Bruchbach-Otterbachniederung in der Südpfalz. Hier tritt die Art in großen Populationen auf.

Verbreitungsstatus Vom Aussterben bedroht
Restvorkommen Bienwald
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz aktuell
Lebensraum Sonnige, saubere Bäche und Gräben im Grünland
Gefährdung Gemähte Ufer und Böschungen, Überdüngung, Dürre

Als wärmeliebende Art besiedelt die Vogel-Azurjungfer langsam fließende, besonnte, sommer- und winterwarme, flache, aber dauerhaft wasserführende Gräben und Bäche vorwiegend in Grünlandgebieten.

Die Vogel-Azurjungfer ist mit etwa 3 cm Länge und einer Flügelspannweite von bis zu 4,8 cm eine relativ kleine Libellenart. Sie wirkt aber insgesamt etwas kompakter als andere Arten aus der Familie der Azurjungfern. Das Männchen ist von kräftig blauer Färbung mit schwarzer Zeichnung. Besonderes Merkmal ist ein schwarzes „U“ auf dem 2. Hinterleibssegment, das wohl an die aufgerichteten Schwingen eines Vogels erinnern soll.

Sowohl eine zu intensive Grabenräumung oder eine weiträumige Mahd der Böschungen und angrenzender Grünflächen als auch die Unterlassung der Grabenunterhaltung oder ein Brachfallen des umgebenden Grünlands beeinträchtigen die Population. Weitere Gefährdungsursachen sind auch Grundwasserabsenkungen mit sommerlichem Trockenfallen und starke Sediment- und Nährstoffeinträge infolge einer Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, beispielsweise durch Grünlandumbruch.

Politisch notwendig:

  • Flächendecken Einrichtung breiter Gewässerrandstreifen
  • Erhalt von Grünland in Gewässerrandbereichen
  • Aufhalten des Klimawandels

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Foto: Von Christian Fischer, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50334055