Aussterben ist das Endgültigste, was man auf diesem Planeten tun kann.”Jutta Paulus, umweltpolitische Sprecher Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament

 Jutta Paulus

Geboren wurde ich 1967 in Gießen (Hessen). Nach dem Studium in Marburg 1986 – 1990 zog ich in die schöne Pfalz, wo ich seither lebe. Von Beruf bin ich Pharmazeutin (approbierte Apothekerin). 1991 habe ich mich zusammen mit meinem damaligen Mann und einem Freund selbstständig gemacht: wir gründeten ein Labor für Innenraumschadstoffe (Holzschutzmittel, Lösemittel, Formaldehyd) und Ökotoxikologie. In der Anfangszeit war ich zur Sicherung des Familieneinkommens parallel in der öffentlichen Apotheke tätig, später übernahm ich Qualitätsmanagement und Controlling im Labor in Vollzeit. Unser Tätigkeitsbereich verlagerte sich mehr und mehr in Richtung Chemikalienuntersuchung und -bewertung nach EU-Recht – daher kenne ich die rechtlichen Grundlagen und Anforderungen aus der Praxis. Nach 20 Jahren Geschäftsführung habe ich 2012 neue Wege eingeschlagen, meine Firmenanteile verkauft und mich politisch stärker engagiert. Bis zur Wahl in den geschäftsführenden Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz im Mai 2017 habe ich in verschiedenen Labors und im Krankenhaus weiter im Qualitätsmanagement gearbeitet.

Ich habe zwei erwachsene Kinder, die mir viel Freude machen.

Politische Tätigkeit

  • Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen 1987 – 2001 und seit 2009
  • Abgeordnete im Marburger Stadtparlament 1988 – 1990
  • Beisitzerin im Kreisvorstand Neustadt/Weinstr. 2012-2018
  • Mitglied Landesarbeitsgemeinschaft Ökologie, Energie und Abfallwirtschaft seit 2011, stv. Sprecherin 2012 – 2017
  • Mitglied Bundesarbeitsgemeinschaft Energie seit 2011, delegiert 2013-2020, Sprecherin 2014 – 2018
  • Mitglied Bundesarbeitsgemeinschaft Ökologie seit 2014, delegiert seit 2016
  • Direktkandidatin zur Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis Neustadt-Speyer
  • Stv. Delegierte zum Länderrat seit 2014
  • Mitglied der Koalitionsverhandlungsgruppe 2016
  • Vorsitzende des Landesverbands Rheinland-Pfalz von Bündnis 90/Die Grünen 05/2017-11/2019
  • Mitglied im Parteirat 01/2018-11/2019
  • Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA seit 07/2019

Meine Themen

Natur- und Artenschutz

Klima und Energie

Chemikalien und Pestizide

… weiter über Jutta Paulus

Der politische Erweckungsmoment in meinem Leben kam etwas spät: als ich 18 war, flog in der fernen Ukraine (damals noch Sowjetunion) ein Reaktor namens Tschernobyl 4 in die Luft. Die Hilflosigkeit, aber auch die Unverfrorenheit, mit der die damalige Bundesregierung agierte, machten mich fassungslos und wütend zugleich, und ich begann, mich zu engagieren. Die Themen Umwelt und Energie begleiten mich seitdem.

Als Naturwissenschaftlerin war mir schon immer klar, dass eine Energieversorgung, die auf endlichen Ressourcen beruht, eben auch eine endliche Angelegenheit ist. Aber erst Ende der 80er wurde mir bewusst, dass die Menschheit auf ein CO2-Problem zusteuert – und zwar mit wachsender Geschwindigkeit.

Die Klimakrise stellt uns vor ungeheure Herausforderungen. Das darf aber nicht dazu führen, dass wir den Kopf in den Sand stecken! Denn – das ist die gute Nachricht – die technischen Lösungen sind längst da. Natürlich wollen diejenigen, die mit der fossil-atomaren Energieversorgung, mit Benzin- und Dieselmotoren, mit Öl- und Gasheizungen Geld verdienen, so lange wie möglich an ihren nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen festhalten. Deshalb müssen wir umso mehr dafür kämpfen, dass die Welt unserer Kinder und Enkel (bzw., je nach Geburtsjahrgang, unsere eigene) nicht verheizt wird. Wir brauchen ein Klimaschutzprogramm, das den Namen auch verdient: raus aus den Fossilen, rein in die Erneuerbaren, runter mit der Energieverschwendung! Dafür müssen wir die Energiewende beschleunigen, die Gebäudemodernisierung auf Trab bringen, die Mobilitätswende endlich beginnen und Landwirtschaft und Industrie zukunftsfähig machen. Ich will, dass Deutschland und die EU ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen endlich ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Stiller als die Klimakrise, die schon heute Millionen heimatlos macht und auch hierzulande immense Schäden verursacht, fegt die sechste große Aussterbewelle über den Planeten. Es geht längst  nicht mehr nur um einzelne Insekten oder Kräuter; die Ökosysteme befinden sich teilweise „in freiem Fall“. Ohne intakte Ökosysteme keine saubere Luft, kein sauberes Wasser, keine fruchtbaren Böden, keine Bestäubung vieler unserer Feldfrüchte. Kein Holz, keine Fische, keine Textilfasern, keine Arzneimittel. Die Verarmung der genetischen Vielfalt durch die industrialisierte Landwirtschaft trägt zur Gefährdung unserer Nahrungsversorgung bei.

Sogenannte „novel entities“, künstliche Substanzen und Organismen, bedrohen sowohl die Artenvielfalt wie auch die Lebensräume als Gesamtes. Wer kennt nicht die schrecklichen Fotos verhungerter Seevögel, die Mägen voller Plastik? Im arktischen Eis findet sich DDT, in Trinkwasserbrunnen perfluorierte Tenside; viele Arzneimittel rauschen unverändert durch die Kläranlagen und machen Fische unfruchtbar.

Weiteres Engagement/(Förder-)Mitgliedschaften

  • amnesty international e.V.
  • Bürger-Energie-Genossenschaft in Neustadt eG
  • BUND Rheinland-Pfalz e.V. (Arbeitskreis Energie)
  • Förderverein Gedenkstätte Neustadt/Weinstraße e.V.
  • Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft e.V.
  • Greenpeace e.V.
  • Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz
  • Krankenpflegeverein Haardt e.V.
  • Kulturverein Wespennest e.V.
  • Mellifera e.V.
  • Metropol Solar Rhein-Neckar e.V.
  • Nachbarschaftsladen Haardt e.V.
  • Neustadter Stiftskantorei e.V.
  • SFV Solarenergie-Förderverein e.V.
  • Solidarische Landwirtschaft Akazienhof Neustadt e.V.
  • UNO Flüchtlingshilfe e.V.
  • urgewald e.V.
  • Verein Demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten e.V.
  • Verein für eine nationale CO2-Abgabe e.V.

Wofür kämpfe ich?
Die Rettung der Natur, ein stabiles Klima, eine giftfreie Umwelt.

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Jutta Paulus

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Mehr als 150 Wissenschaftler*innen schlagen Alarm: Über 60 % der untersuchten Lebensräume in Deutschland befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Besonders betroffen sind artenreiche Äcker und Grünland, Moore, Moorwälder, Sümpfe und Quellen – allesamt Lebensräume, die für unsere Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung sind. Positive Entwicklungen sind leider die Ausnahme. Zu diesen ernüchternden Ergebnissen kommt der jüngste Faktencheck Artenvielfalt. 

Um so wichtiger also, dass im Oktober auf der Weltbiodiversitätskonferenz, der sogenannten COP 16, in Kolumbien darüber verhandelt wird, wie wir das globale Artensterben stoppen können. Dieses Jahr wurde das europäische Nature Restoration Law, das Gesetz zur Rettung der Natur, endlich verabschiedet. Aber Gesetze reichen natürlich nicht aus; wir haben ein Umsetzungsproblem. Sonst wären unsere Ökosysteme nicht in diesem beklagenswerten Zustand. Und überdies nimmt das europaweite Erstarken rechter Kräfte bereits Einfluss auf die Umwelt- und Naturschutzpolitik.

Darum sind auch die Anhörungen der neuen EU-Kommissar*innen so wichtig. Diese finden im November in Brüssel statt. Vor dem Hintergrund des globalen Artensterbens kommt der der designierten Umweltkommissarin Jessika Roswall eine besonders wichtige Aufgabe zu. Der Zustand unserer Natur verlangt nach entschlossenem Handeln. Ob sie aber die richtige Besetzung ist, wird der November zeigen.

Für mich ist klar: Wenn wir das Erreichte verteidigen, einen Rückschritt verhindern und eine starke Stimme für die Natur sein wollen, brauchen wir breite Bündnisse und neue Allianzen.

Diese Notwendigkeit betont auch Dr. Jan-Niclas Gesenhues in seinem Buch “Offensiver Umweltschutz”. Und darum ruft er dazu auf, Allianzen zu bilden, die tief in die Mitte der Gesellschaft hineinwirken. Nur gemeinsam können wir die Grundlagen für einen nachhaltigen Naturschutz schaffen und den Herausforderungen unserer Zeit effektiv begegnen.

Mit Jan-Niclas Gesenhues sprach ich darum am 10.10.2024 in meinem Webinar über genau diese Herausforderungen sowie über sein neues Buch.

Mehr als 150 Wissenschaftler*innen schlagen Alarm: Über 60 % der untersuchten Lebensräume in Deutschland befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Besonders betroffen sind artenreiche Äcker und Grünland, Moore, Moorwälder, Sümpfe und Quellen – allesamt Lebensräume, die für unsere Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung sind. Positive Entwicklungen sind leider die Ausnahme. Zu diesen ernüchternden Ergebnissen kommt der jüngste Faktencheck Artenvielfalt.

Um so wichtiger also, dass im Oktober auf der Weltbiodiversitätskonferenz, der sogenannten COP 16, in Kolumbien darüber verhandelt wird, wie wir das globale Artensterben stoppen können. Dieses Jahr wurde das europäische Nature Restoration Law, das Gesetz zur Rettung der Natur, endlich verabschiedet. Aber Gesetze reichen natürlich nicht aus; wir haben ein Umsetzungsproblem. Sonst wären unsere Ökosysteme nicht in diesem beklagenswerten Zustand. Und überdies nimmt das europaweite Erstarken rechter Kräfte bereits Einfluss auf die Umwelt- und Naturschutzpolitik.

Darum sind auch die Anhörungen der neuen EU-Kommissar*innen so wichtig. Diese finden im November in Brüssel statt. Vor dem Hintergrund des globalen Artensterbens kommt der der designierten Umweltkommissarin Jessika Roswall eine besonders wichtige Aufgabe zu. Der Zustand unserer Natur verlangt nach entschlossenem Handeln. Ob sie aber die richtige Besetzung ist, wird der November zeigen.

Für mich ist klar: Wenn wir das Erreichte verteidigen, einen Rückschritt verhindern und eine starke Stimme für die Natur sein wollen, brauchen wir breite Bündnisse und neue Allianzen.

Diese Notwendigkeit betont auch Dr. Jan-Niclas Gesenhues in seinem Buch “Offensiver Umweltschutz”. Und darum ruft er dazu auf, Allianzen zu bilden, die tief in die Mitte der Gesellschaft hineinwirken. Nur gemeinsam können wir die Grundlagen für einen nachhaltigen Naturschutz schaffen und den Herausforderungen unserer Zeit effektiv begegnen.

Mit Jan-Niclas Gesenhues sprach ich darum am 10.10.2024 in meinem Webinar über genau diese Herausforderungen sowie über sein neues Buch.

YouTube Video VVVhbkdia2lKUWJZSmJTdXBrcXctRWNnLmhnYUJ1LVBQZUxJ

"Es geht um unser Überleben" - Alarmstufe Rot beim Artensterben | Jutta Paulus MdEP

Jutta Paulus 11. Oktober 2024 19:00

🌍 Umwelt und Freiheit: Warum Ungarn sein Stimmrecht verlieren muss

🇭🇺 Umwelt und Freiheit sind eng miteinander verknüpft. Leider spielen weder Umwelt noch Freiheit für Viktor Orbáns Regierung keine Rolle.

⚖️ Gleichzeitig verstößt Ungarn immer wieder gegen die demokratischen Grundwerte der EU. Freie Medien und kritische NGOs werden systematisch unterdrückt, und die ungarische Regierung spricht offen von einer "illiberalen Demokratie" – doch Demokratie ohne Freiheit ist keine Demokratie. In einem echten demokratischen System haben Meinungsvielfalt und Kritik ihren Platz. Doch leider wird die Zivilgesellschaft in Ungarn immer weiter unterdrückt.

🔴 Falsche Behauptungen über den Stand des Umweltschutzes, wie die Behauptung, Ungarn habe die Ziele des Gesetzes zur Rettung der Natur bereits erreicht, sind schlicht weg falsch und gefährden auch den Umweltschutz und damit langfristig unser Überleben auf einem gesunden Planeten. Doch so geschehen am Montag im Umweltausschuss als mir Landwirtschaftsminister Istvan Nagy weiß machen wollte, dass Ungarn die Ziele des Gesetzes zur Rettung der Natur längst umgesetzt hätte. Das sind Fake News. Sie sind gefährlich und müssen als Lüge benannt werden.

🚨Die Situation der Zivilgesellschaft, die Bedrohung von Umwelt- und Naturschutz, die immer wieder zweckentfremdeten Gelder: Es ist an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen: Ungarn muss im Rat der Mitgliedstaaten das Stimmrecht entzogen werden. Das wäre ein starkes Signal, dass die EU ihre Werte verteidigt und Demokratie sowie Umweltschutz schützt.

🌍 Umwelt und Freiheit: Warum Ungarn sein Stimmrecht verlieren muss

🇭🇺 Umwelt und Freiheit sind eng miteinander verknüpft. Leider spielen weder Umwelt noch Freiheit für Viktor Orbáns Regierung keine Rolle.

⚖️ Gleichzeitig verstößt Ungarn immer wieder gegen die demokratischen Grundwerte der EU. Freie Medien und kritische NGOs werden systematisch unterdrückt, und die ungarische Regierung spricht offen von einer "illiberalen Demokratie" – doch Demokratie ohne Freiheit ist keine Demokratie. In einem echten demokratischen System haben Meinungsvielfalt und Kritik ihren Platz. Doch leider wird die Zivilgesellschaft in Ungarn immer weiter unterdrückt.

🔴 Falsche Behauptungen über den Stand des Umweltschutzes, wie die Behauptung, Ungarn habe die Ziele des Gesetzes zur Rettung der Natur bereits erreicht, sind schlicht weg falsch und gefährden auch den Umweltschutz und damit langfristig unser Überleben auf einem gesunden Planeten. Doch so geschehen am Montag im Umweltausschuss als mir Landwirtschaftsminister Istvan Nagy weiß machen wollte, dass Ungarn die Ziele des Gesetzes zur Rettung der Natur längst umgesetzt hätte. Das sind Fake News. Sie sind gefährlich und müssen als Lüge benannt werden.

🚨Die Situation der Zivilgesellschaft, die Bedrohung von Umwelt- und Naturschutz, die immer wieder zweckentfremdeten Gelder: Es ist an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen: Ungarn muss im Rat der Mitgliedstaaten das Stimmrecht entzogen werden. Das wäre ein starkes Signal, dass die EU ihre Werte verteidigt und Demokratie sowie Umweltschutz schützt.

YouTube Video VVVhbkdia2lKUWJZSmJTdXBrcXctRWNnLnVxZ3Vfdk5KNDEw

Schockierende Wahrheit: Ungarns Angriff auf Umwelt & Freiheit | Jutta Paulus MdEP

Jutta Paulus 9. Oktober 2024 10:30