Oft wird – selbst von Grünen – der Schutz der biologischen Vielfalt als „Orchideenthema“ (sic!) abgetan. Dabei sichert das Netz der verschiedenen Arten in den Ökosystemen unser Überleben. Es geht eben nicht nur darum, dass eine hübsch anzusehende Blume – oder eine hässliche Kröte – verschwinden. Aussterben ist so ziemlich das Endgültigste auf unserem Planeten. Es geht darum, dass ganze Ökosysteme zusammenbrechen. Dass auf devastierten Böden nichts mehr wächst außer Rauke und Weidenröschen. Nicht umsonst sieht das Forscherteam zu den Planetaren Grenzen rund um Johan Rockström, den neuen Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, den Rückgang der Biodiversität als drängendstes Umweltproblem – noch vor der Klimakrise. Ich will, dass die EU ihre Biodiversitätsstrategie endlich mit Leben füllt. Gerade die Staaten mit reichem biologischem Erbe haben oft nicht die Mittel, ihre Schätze zu schützen. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass endlich ein EU-Naturschutzfonds aufgelegt wird, mit dem die europäischen Refugien für bedrohte Arten finanziert werden können.

Aber auch unsere Holznutzung muss auf den Prüfstand. Europa ist Holz-Nettoimporteur, obwohl unsere Wälder nicht immer nachhaltig bewirtschaftet werden. Insbesondere in Rumänien wird wertvoller Primärwald gerodet, aber auch in Finnland werden ganze Landstriche für Kopier- oder Toilettenpapier verwüstet. Dazu kommt: Holzimporte aus aller Welt werden zu Papier und Einwegpaletten verarbeitet oder in Biomassekraftwerken verfeuert. Dabei stellen Wälder kostbare CO2-Senken dar. Bei einer schonenden Bewirtschaftung werden große Mengen CO2 gebunden, und trotzdem können wir Holz für sinnvolle (!) Zwecke wie bspw. als Baumaterial entnehmen. Katastrophal wirkt sich das Abbrennen oder Roden des tropischen Regenwalds für die Anlage von Soja- oder Palmölplantagen aus. Ich will mich dafür einsetzen, dass die europäischen Urwälder wirksam geschützt werden und weitere Gebiete aus der Nutzung genommen werden. Mit Verweis auf das Pariser Klimaschutzabkommen gilt es, Richtlinien für die Bewirtschaftung von Nutzwäldern zu erstellen, um deren Funktion als CO2-Senke zu sichern bzw. überhaupt erst herzustellen. Zugleich fördert dies die Biodiversität!

Spezies der Woche #144 - Skadari Näsling

Der Skadari Näsling ist ein Fisch, der ausschließlich im Skadarsee in Albanien und Montenegro lebte. Leider besteht der einzige Hinweis auf seine Existenz in neun Präparaten, […]

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Unions-Parteipolitik auf Kosten der Allgemeinheit: Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und Artenschutz in Gefahr!

Die beiden meinungsgebenden Ausschüsse im Europäischen Parlament für Landwirtschaft (AGRI) und Fischerei (PECH) haben den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission für ein […]

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