Dürre Aussichten für Südeuropa

Zum heutigen Welttag der Dürre und Wüstenbekämpfung hat die europäische Umweltagentur zwei beeindruckende neue Karten veröffentlicht.

 

Sie zeigt die Veränderungen der Dürrehäufigkeit im Zeitraum von 1950 bis 2015 und bestätigt die große Veränderung innerhalb Europas. Während es rund ums Mittelmeer zu einem signifikanten Anstieg von Dürreereignissen kommt, waren der atlantisch geprägte Nordwesten und die östlichen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wesentlich seltener von Dürren betroffen.

Betrachtet man zusätzlich die Karte zu den Gesamtwasserflüssen in den trockensten Monaten, zeigt sich die Intensität der Veränderungen. Während Sizilien, Südspanien, Teile der Türkei und Westfrankreich mit Rückgängen der Ablaufmengen von 20 % leben müssen, steigt in Schweden, Norwegen und in der Alpenregion der Wasserabfluss um bis zu 15 % – wobei in den Alpen die Gletscherschmelze eine große Rolle spielt. Besonders bemerkenswert sind die Unterschiede innerhalb kleiner Regionen, z.B. dem griechischen Teil Zyperns mit einem verringerten Wasserabfluss von 5-10 % im Gegensatz zum türkischen Teil der Insel, in dem ein zusätzlicher Wasserabfluss von 10-15 % in den trockensten Monaten verzeichnet wurde, was politische Konflikte verstärkt. Ähnlich große Unterschiede sind auf beiden Seiten des Ärmelkanals mit einer Zunahme des Wasserflusses in Wales und einem starken Rückgang des Wasserflusses in der Bretagne zu sehen.

Schlüsselbotschaften der Karten:

  • Dürre ist ein wiederkehrendes Merkmal des europäischen Klimas, das jedes Jahr beträchtliche Teile der europäischen Bevölkerung betrifft.
  • Häufigkeit und Schwere der meteorologischen (Niederschlagsdefizit) und hydrologischen (Wasserabfluss) Dürren haben in den meisten Teilen Europas zugenommen. Verschiedene Dürreindizes stimmen darin überein, dass die Zunahme in Südeuropa am stärksten ist.
  • Die größte Zunahme der Dürrebedingungen wird für Südeuropa prognostiziert, wo sie den Wettbewerb zwischen verschiedenen Wassernutzern wie Landwirtschaft, Industrie, Tourismus und Haushalten verschärfen und insbesondere die Produktion im „Gemüsegarten Europas“ in Südspanien empfindlich treffen wird

Link zu den Karten: https://www.eea.europa.eu/data-and-maps/indicators/river-flow-drought-3/assessment