NEONICOTINOIDE: SOFORTIGES VERBOT GEFORDERT

Zu einer weiteren Verschiebung einer Abstimmung über ein mögliches Verbot von Neonicotinoiden auf EU-Ebene erklärt Jutta Paulus, Landesvorsitzende BÜDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz:

„Es ist absolut unverständlich, warum im Ständigen Ausschuss der Mitgliedsstaaten der EU nicht durch eine Abstimmung ein sofortiges Anwendungsverbot gegen Neonicotinoide ausgesprochen wurde. Jetzt, vor der Aussaat, wäre der richtige Zeit gewesen, um Wildbienen, Laufkäfer und andere nützliche Insekten – und auch die von Insekten als Nahrung abhängigen Vögel – besser zu schützen. Frau Klöckner hätte auf einem Verbot bestehen müssen, schließlich ist sie als Landwirtschaftsministerin dafür verantwortlich, dass auch in Zukunft noch geerntet werden kann. Ohne bestäubende Insekten wird das kaum möglich sein.

Die Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist so eindeutig wie selten: Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes vernichtende Beweise für die außerordentlich schädliche Wirkung der Neonicotinoide. Die akute Giftigkeit für Insekten ist bekannt und Wirkungszweck. Aber auch in geringerer Konzentration schädigen die Stoffe Wildbienen, Hummeln und andere Insekten massiv: Das Immunsystem wird geschwächt, sie verlieren das Orientierungsvermögen und die Fruchtbarkeit geht zurück. Die Giftstoffe sind schwer abbaubar und teilweise noch nach Jahren im Boden zu finden.

Zudem hat die EU-Kommission heute der Übernahme von Monsanto durch Bayer zugestimmt, dadurch könnte der größte und wohl auch mächtigste Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt entstehen. Ich sehe dunkle Zeiten für die naturverträgliche Landwirtschaft mit einer artenreichen Insekten- und Tierwelt auf uns zukommen.“