PM: Sauberes Wasser statt Chemiecocktail: EU-Kommission muss Trinkwasserleitlinien reformieren

Kopenhagen, 01.07.2025

In einem heute veröffentlichten Artikel der Plattform Follow the Money heißt es, dass die Verschmutzung durch PFAS zu einer Lebensmittel- und Wasserkrise in Europa führt. Der Artikel weist auf ernste Probleme mit den Leitlinien der Kommission für PFAS im Trinkwasser hin. Ein wichtiges Abbauprodukt von PFAS ist Trifluoressigsäure (TFA), die in hohen Konzentrationen im Trinkwasser zu finden ist. Sie stammt insbesondere aus Pestiziden und F-Gasen. In den von der Kommission im August 2024 angenommenen Technischen Leitlinien für Trinkwasser wird ein Ansatz empfohlen, nach dem hohe TFA-Konzentrationen im Trinkwasser der Nichteinhaltung der Vorschriften entgehen könnten.

Es ist nahezu unmöglich oder extrem teuer, TFA aus dem Trinkwasser zu entfernen. Wenn nicht an der Quelle angesetzt wird, werden die Konzentrationen weiter ansteigen, und die toxischen und umweltschädlichen Auswirkungen werden nur schwer rückgängig zu machen sein.

Hierzu erklärt Jutta Paulus, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE GRÜNEN/EFA im Europäischen Parlament:

„Ob gesundheitsschädlicher Meeresschaum, belastete Gärten, vergiftetes Leitungswasser, die Schreckensnachrichten reißen nicht ab. Durch den Einsatz bestimmter Pestizide und Kühlmittel werden die Konzentrationen von PFAS in der Umwelt und im Trinkwasser immer höher.
Die EU-Kommission hat allerdings 2024 technische Leitlinien beschlossen, mit denen hohe TFA-Werte im Trinkwasser nicht zwingend als Verstoß gelten. Das heißt, unser Wasser kann mit gesundheitsschädlichen Mengen belastet sein, ohne dass gehandelt wird!

Ich erwarte von der EU-Kommission, dass sie diese Leitlinien überarbeitet und endlich klare und strenge Regeln schafft, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Die Menschen in Europa haben ein Recht auf sauberes Wasser und auf den Schutz ihrer Gesundheit. Es muss Schluss sein mit Schlupflöchern und jahrelangem Wegsehen.

Deshalb fordere ich: TFA und andere PFAS müssen systematisch überwacht und bei Grenzwertüberschreitung als ernstes Problem behandelt werden. Außerdem brauchen wir endlich ein wirksames Verbot von PFAS in Pestiziden und F-Gasen. Nur so können wir verhindern, dass sich diese gefährlichen Stoffe weiter in unserer Umwelt und unserem Alltag ausbreiten.“

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Pressesprecher Stefan Krabbes unter stefan.krabbes(at)europarl.europa.eu.