Brief an IEA: Mehr Zusammenarbeit bei Methan!
Zusammen mit weiteren Abgeordneten aus dem Europäischen Parlament und dem US Repräsentantenhaus fordere ich die Internationale Energieagentur IEA auf, Maßnahmen zur weltweiten Eindämmung von Methanemissionen im Energiesektor zu ergreifen.
Forderungen an die IEA
Obwohl Methanemissionen im Öl- und Gassektor mit kosteneffizienten Möglichkeiten leicht verringert werden können, werden diese Möglichkeiten noch zu wenig genutzt. Die EU und die USA haben bindende Maßnahmen gegen den Klimakiller Methan auf den Weg gebracht, aber es braucht weltweite Anstrengungen, um das Klimaziel einer globalen Begrenzung der Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen.
Wir fordern von der IEA, mindestens zwei Mal jährlich die Mitgliedsländer zusammenzubringen, um:
- ein gemeinsames Verständnis der Schritte zu entwickeln, die für die Durchsetzung nationaler Maßnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen aus dem Öl- und Gassektor, einschließlich Einfuhren, nötig sind. Solche Schritte könnten die Schaffung internationaler Standards für die Messung, Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung (MMRV) von Methan Emissionen und einen Index für die Methanemissionsintensität beinhalten.
- einen Beitrag zur Entwicklung internationaler Normen für MMRV, um die Umsetzung solcher nationalen Maßnahmen zu unterstützen. Diese Standards sollten ein flexibles Verfahren für die Nutzung neuer Technologien beinhalten, sobald diese entwickelt werden, die die Genauigkeit der Messung von Methanemissionen verbessern. Wir würdigen und schätzen die laufenden Bemühungen, unter anderem des US-Energieministeriums und des International Methane Emissions Observatory. Wir fordern zudem einen Bericht mit Empfehlungen für diese internationalen Standards und Verfahren möglichst bis zum 30. Juni 2025.
- mit Öl- und Gasunternehmen sowie mit bilateralen Entwicklungsinstitutionen, multilateralen Kreditgebern und anderen Finanzinstitutionen zusammenzuarbeiten, um die Hindernisse für die Reduzierung von Methanemissionen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu beseitigen.
- technische Hilfe für Länder bei der Schaffung eigener Maßnahmen bereitzustellen.
Darüber hinaus fordern wir, dass die IEA Analysen erstellt oder zusammenfasst, die sich mit den möglichen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die globalen Öl- und Gasmärkte befassen, einschließlich der Energiepreise und der Energiesicherheit.
IEA Methane Letter - FINAL
Der Klimakiller Methan
Methan ist nach CO2 das zweitwichtigste Treibhausgas, und für rund ein Viertel der Erderwärmung verantwortlich. Laut Weltwetterorganisation war die Konzentration von Methan 2022 so hoch wie noch nie seit Beginn der Messungen. Laut Weltklimarat IPCC brauchen wir für das 1,5-Grad-Ziel schnelle Methanreduktionen. Eine Halbierung der Methanemissionen bis 2030 könnte den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,3 Grad Celsius verringern. Die Zeit zum Handeln drängt, denn Methan ist über einen Zeitraum von 20 Jahren mehr als 80-mal so klimaschädlich wie CO2.
Mehr als die Hälfte des weltweiten Methanausstoßes ist menschengemacht. In Europa ist die Landwirtschaft für 53 Prozent, die Abfallwirtschaft für 26 Prozent, und der Energiesektor für 19 Prozent verantwortlich. Die neue Verordnung reguliert zwar nur den Energiesektor, allerdings können hier 75 Prozent der Emissionen kostenneutral vermieden werden. Mehr als 100 Staaten haben sich im Global Methane Pledge verpflichtet, ihre Methanemissionen bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zu verringern.