EU sagt dem Klimakiller Methan den Kampf an

Gestern war ein guter Tag für den Klimaschutz. Das Europäische Parlament hat die EU-Methanverordnung endgültig beschlossen.

Als Berichterstatterin des Europäischen Parlaments im Ausschuss für Energie, Forschung und Industrie habe ich zwei Jahre lang als federführende Verhandlungsführerin intensiv an der neuen Methanverordnung gearbeitet. Europa bekommt endlich das erste Gesetz für die Beschränkung des Methanausstoßes im Energiesektor.

Methan ist nach Kohlenstoffdioxid das zweitwichtigste Treibhausgas und für 24 Prozent der Erderwärmung verantwortlich. 2023 wurde so viel Methan gemessen wie noch nie. Laut Weltklimarat IPCC kann das Ziel einer Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad nur mit raschen und wirksamen Maßnahmen zur Methanreduktion erreicht werden. Das bedeutet konkret, dass bis 2030 zwei Drittel der Methanemissionen weltweit eingespart werden müssen. Auch das EU-Klimaziel einer Treibhausgasreduktion von 55 Prozent bis 2030 kann nur erreicht werden, wenn der Methanausstoß nicht länger ignoriert und endlich begrenzt wird.

Die Europäische Union bringt mit dem neuen Gesetz erstmals bindende Maßnahmen zur Verringerung des bisher unregulierten Treibhausgases auf den Weg. Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und wird auch bei der Öl- und Kohleförderung freigesetzt. Technisch ist die Vermeidung von Methanemissionen im Energiesektor problemlos möglich. Hier könnten 75 Prozent der Methanemissionen teils ohne zusätzliche Kosten verringert werden.

Auf Initiative der Europäischen Union und anderer Staaten haben sich über 100 Staaten auf den UN-Klimakonferenzen 2021 und 2022 zum Global Methane Pledge verpflichtet: Ziel ist eine Verringerung von Methanemissionen um mindestens 30 Prozent bis 2030. Mit der neuen EU-Methanverordnung leistet Europa einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels und setzt über seine Grenzen hinaus Standards und Anreize zur Methanreduktion.

Hier mein Hintergrund zum finalen Ergebnis: https://www.jutta-paulus.de/wp-content/uploads/2023/11/231115_Pressebriefing-EU-Methanverordnung_nach-finalem-Trilog.pdf