Klimaschutz ist Katastrophenschutz

Brüssel, 10.06.2025

Zum heute veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur zur gerechten Klimaresilienz äußert sich die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament, Jutta Paulus:

„Klimaschutz ist Katastrophenschutz! Allein in den letzten 40 Jahren hat die Klimakrise in Europa über 195.000 Menschenleben gefordert durch Hitzewellen, Überschwemmungen und andere Extremwetterereignisse. Der wirtschaftliche Schaden liegt bei fast 650 Milliarden Euro. Der neue Bericht der Europäischen Umweltagentur macht klar: Das ist keine ferne Zukunft, das ist jetzt. Dabei trifft diese Entwicklung immer wieder die Schwächsten unserer Gesellschaft. Und während jedes Jahr neue Regionen unter Wasser stehen oder austrocknen, plant die EU-Kommission, auf Druck der Unionsfraktion und der Rechtsradikalen, den Green Deal weiter zu entkernen.

Darum ist klar, dass der für 2026 angekündigte Klimaanpassungsplan nicht ausreicht. Wir brauchen ein Klimaanpassungsgesetz mit wissenschaftsbasierten Katastrophen-Schutzmaßnahmen. Überdies ist es eine Frage der Gerechtigkeit: Wer Schaden verursacht, muss Verantwortung übernehmen; auch für die, die unter dem Klimawandel am meisten leiden. Das bahnbrechende Urteil des Oberlandesgerichts Hamm, demzufolge Konzerne für die Folgen ihres Geschäfts finanziell Verantwortung übernehmen müssen, sollte Anlass sein, genau diese Verantwortung zu beziffern und einzufordern.

Doch genau das passiert nicht. Stattdessen kämpft die fossile Lobby mit aller Kraft gegen Klima- und Naturschutz und Konservative machen sich zu ihren Erfüllungsgehilfen.

Es ist, als steuerten wir mit vollem Karacho auf den Eisberg zu, und auf der Brücke diskutiert man lieber über Kursgewinne. Damit muss Schluss sein. Wir brauchen einen rechtlich verbindlichen Schutzschirm gegen die Klimakrise: für unsere Landwirtschaft, für unsere Städte und Gemeinden und damit für unsere Bürger*innen. Denn Klimaschutz ist eine Frage der Gerechtigkeit.”

 

Zum EEA-Bericht.