PRESSEMITTEILUNG: EEA-Bericht: Hoffnung bei europäischen Klima- und Energiezielen

PRESSEMITTEILUNG, Montag, 30. November 2020 – Brüssel

 
EEA-Bericht: Hoffnung bei europäischen Klima- und Energiezielen

Heute hat die Europäische Umweltagentur (EEA) ihren Trendbericht zu Klima- und Energiezielen in Europa vorgestellt. Positiv ist, dass bereits 2019 eine Emissionsminderung um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden konnte. Auch im Bereich der Erneuerbaren Energien haben viele Länder ihre Ausbauziele erreicht und 13 Länder haben diese sogar übertroffen. So kamen in den 27 Mitgliedsstaaten der EU 19 Prozent der Endenergie aus erneuerbaren Quellen. 
 
Sehr viel Nachholbedarf besteht jedoch bei der Energieeffizienz, wo nur eine Minderheit der Mitgliedsstaaten die angestrebten Ziele erreicht hat. Die EEA weist deutlich darauf hin, dass ohne weitergehende Maßnahmen das Klimaziel der Europäischen Kommission einer Emissionsminderung von 55 Prozent bis 2030 im Vergleich mit 1990 nicht erreichbar ist. Die Nationalen Energie- und Klimapläne der Mitgliedsstaaten werden also noch angepasst werden müssen.
 
 
Hierzu kommentiert die Europaabgeordnete Jutta Paulus, grünes Mitglied im Umweltausschuss und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie
 
„Es ist ermutigend, dass auch vor dem Ausnahmejahr der Corona-Pandemie substanzielle Emissionsminderungen in der Europäischen Union zu verzeichnen waren. Allerdings wird es enorme Anstrengungen brauchen, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Das vernachlässigte Potential bei der Energieeffizienz muss endlich gehoben werden.
 
Ich erwarte von Klimakommissar Timmermans ambitionierte Gesetzesvorschläge für die Erneuerbaren Energien, den Emissionshandel und den Gebäude- und Verkehrsbereich. Nur so können wir mit gutem Gewissen zur Klimakonferenz nach Glasgow fahren.
 
Leider gibt Deutschland weder bei Erneuerbaren Energien noch bei Energieeffizienz ein gutes Bild ab. Derzeit liegt die Bundesrepublik beim Anteil Erneuerbarer Energien lediglich auf Platz 15 in der EU.
 
Für das Ziel der Bundesregierung für 2030 würde doppelt so viel Erneuerbare Energie benötigt. Mit dem vorliegenden Entwurf der EEG-Novelle ist das faktisch unmöglich. Fast noch trauriger sieht es im Bereich der Energieeffizienz aus, wo Deutschland seine Ziele krachend verfehlt und mit dem bereits beschlossenen Gebäudeenergiegesetz keinerlei Aussicht auf Besserung besteht. Die Klimapolitik dieser Bundesregierung besteht leider nur aus schönen Worten und markigen Überschriften. Wirksamkeit Fehlanzeige!“