PRESSEMITTEILUNG: EU-Energieeffizienzrichtlinie: Das neue Werkzeug für Energiesicherheit und Unabhängigkeit

Soeben hat der Industrie-, Forschungs- und Energieausschuss (ITRE) des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit eine Position zur neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) angenommen. Die EED ist Teil des Europäischen Green Deals und zentral für die Erfüllung des EU-Klimaziels einer Treibhausgasreduktion von mindestens 55 Prozent bis 2030. Das Europäische Parlament wird im September über den Vorschlag des Industrieausschusses abstimmen.

Unter anderem schlägt der Industrieausschuss für die neue Energieeffizienzrichtlinie vor:

  • Verpflichtendes EU-Energiesparziel von 14,5 Prozent (höher als von der EU-Kommission und im RePowerEU-Vorschlag gefordert)
  • Verpflichtende, nationale Einsparziele: Steigerung der jährlichen Energieeinsparungsverpflichtung von 0,8 auf 2 Prozent (2024-2030). 
  • Zwischenziele bis 2025 und 2027
  • Verringerung des Energieverbrauchs von Gebäuden in öffentlicher Hand von zwei Prozent jährlich sowie eine verpflichtende jährliche Renovierungsrate für öffentliche Gebäude von drei Prozent  

Hierzu kommentiert Jutta Paulus, Schattenberichterstatterin der Fraktion Die Grünen/EFA zur EU-Energieeffizienzrichtlinie:

„Für den Industrieausschuss des Europäischen Parlaments steht Energieeffizienz an erster Stelle. Das Plenum muss der Empfehlung der fraktionsübergreifenden Expertise folgen, damit die neue Energieeffizienzrichtlinie zum wichtigsten Werkzeug für Energiesicherheit und gegen die Abhängigkeit von Energieimporten wird. Energie, die nicht verbraucht wird, muss nicht extra erzeugt, transportiert und auch nicht bezahlt werden. Bereits heute führt die Senkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius zu einer Verringerung der Gasimporte um knapp drei Prozent.

Ich begrüße es, dass der Industrieausschuss sich für ein EU-Effizienzziel von 14,5 Prozent und für nationale Einsparverpflichtungen ausspricht, denn Freiwilligkeit und niedrig gesteckte Ziele werden die dringend benötigten Änderungen nicht voranbringen. Auf Druck von uns Grünen soll zudem die Subventionierung klimaschädlicher fossiler Gasboiler als Effizienzmaßnahme gestrichen werden.“