PRESSEMITTEILUNG: Geplante Laufzeitverlängerung maroder französischer AKW – Studie bescheinigt besorgniserregende Sicherheitssituation
PRESSEMITTEILUNG, Mittwoch, 19. Februar 2020 – Brüssel
Geplante Laufzeitverlängerung maroder französischer AKW: Studie bescheinigt besorgniserregende Sicherheitssituation
Heute Morgen haben die grünen Europaabgeordneten Jutta Paulus (DE) und Michèle Rivasi (F) im Europäischen Parlament eine Studie zur Sicherheit französischer AKW vorgestellt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die für eine Laufzeitverlängerung in der Diskussion stehenden AKW die international gültigen Sicherheitsstandards nicht erfüllen und notwendige Nachrüstungen in den meisten Punkten nicht möglich oder nicht wirtschaftlich darstellbar sind.
Diese 900 MW – Reaktoren haben ihre vorgesehene Laufzeit bereits überschritten. Zudem stammen ihre Sicherheitskonzepte aus den 1960er und 1970er Jahren.
Hierzu kommentiert die Europaabgeordnete Jutta Paulus:
„Besonders erschreckend ist, dass das Sicherheitskonzept des französischen Programms zur Laufzeitverlängerung der 900 MW- Reaktoren hauptsächlich darauf abzielt, die Folgen einer Kernschmelze abzumildern. Die Verhinderung einer Kernschmelze und somit der dauerhaften Zerstörung weiter Teile Europas, ist in diesem Programm nicht in erforderlichem Umfang enthalten.
Es darf daher nur eine Konsequenz geben: Die schnellstmögliche Abschaltung aller französischen 900 MW Reaktoren!
Hinsichtlich der europaweiten Bedrohung durch nukleare Unfälle fordern wir alle Mitgliedstaaten dazu auf, sich im Rahmen der für die Laufzeitverlängerung erforderlichen grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.“
Hintergrund:
Die Studie „Anforderungen an die Erhöhung des Sicherheitsniveaus der französischen Atomkraftwerke (AKW) mit 900 MW Reaktoren für den Fall einer Verlängerung der Laufzeit dieser Reaktoren“, erstellt von Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Mertins, Professor an der TH Brandenburg, ist ab dem 19. Februar unter folgendem Link einsehbar: EU-Parlament-Studie
Der Artikel dazu ist auch auf meiner Seite erschienen: