PRESSEMITTEILUNG: Her mit dem Ökodesgin für chemische Produkte!

PRESSEMITTEILUNG, Donnerstag, 04. Februar 2021 – Brüssel

Her mit dem Ökodesgin für chemische Produkte!
 
Die Europäische Umweltagentur EEA hat soeben einen Kurzbericht zu sicheren und nachhaltigen Produkten veröffentlicht. In diesem fordert die EEA einen neuen Ansatz für das Design von Chemikalien, um den Anforderungen der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Diese legt fest, dass Chemikalien so hergestellt und verwendet werden sollen, dass sie einen bestmöglichen Beitrag für die Gesellschaft leisten und gleichzeitig Schäden für Mensch und Umwelt vermieden werden.
 
Die Umweltagentur fordert die Anwendung eines sicheren und nachhaltigen Ansatzes bereits in der Entwicklungsphase. Dadurch können Produktsicherheit sowie Risiken für Mensch und Umwelt reduziert werden. Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität können nur mit einem Umdenken in der Chemikalienproduktion erreicht werden. Hierfür bedarf es laut EEA einer harmonisierten Methodologie und Mindestanforderungen im Sicherheits- und Nachhaltigkeitsbereich, um einheitliche Ansätze in unterschiedlichen Industriesektoren zu gewährleisten und qualitativ hochwertige Produkte zu gewährleisten.
 
 
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete und Pharmazeutin Jutta Paulus, Mitglied in den Ausschüssen für Umwelt, Industrie und Krebsbekämpfung:
 
“Ich begrüße die Vorschläge der Europäischen Umweltagentur für eine sichere und nachhaltige Chemie. Wir brauchen ein Ökodesign für Chemikalien und chemische Produkte. Vorbeugen ist besser als teures Nachsorgen. Es gilt, den nächsten Giftskandal bereits im Keim zu ersticken und den Weg in eine klimaneutrale, nachhaltige Produktion zu bahnen.
 
Chemie ist ein maßgeblicher und oft unscheinbarer Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Körperpflegeprodukte, Baustoffe, Spielzeug oder die neue Jeans – wir müssen uns auf sichere und nachhaltige Produkte verlassen können. Nach Einführung der Europäischen Ökodesignrichtlinie konnten maßgebliche Verbesserungen bei elektrischen Geräten erzielt werden. Vergleichbare Maßnahmen im Chemikaliendesign sind unabdingbar. Eine schadstofffreie Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität in der Chemieindustrie können wir nur erreichen, wenn schon in der Entwicklungsphase Ressourcen- und Energieeffizienz, Unschädlichkeit und Recyclingfähigkeit berücksichtigt werden.
 
Ich fordere die Europäische Kommission auf, noch in diesem Jahr einen Entwurf zu Methodik und Mindestanforderungen für nachhaltige Chemikalienproduktion vorzulegen. So gewinnen Mensch, Umwelt und Wirtschaft, und „Made in a Green Europe“ kann zum Exportschlager werden.“
 
 
Hier geht es zum Briefing „Designing safe and sustainable products requires a new approach for chemicals”: https://www.eea.europa.eu/themes/human/chemicals/delivering-products-that-are-safe