PRESSEMITTEILUNG: Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima

PRESSEMITTEILUNG, Dienstag, 10. März 2020 – Brüssel

Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima

Am 11. März 2011 ereignete sich in Fukushima der schlimmste Nuklearunfall seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Während Deutschland aus der Kernenergie aussteigen wird, halten andere europäische Staaten weiterhin an der Atomkraft fest. Frankreich plant die Laufzeitverlängerung veralteter Reaktoren, deren Sicherheitsniveau nicht ausreicht und die nicht mehr nachrüstbar sind. In Belarus (Weißrussland), wo es bisher keine AKW gab, werden gegenwärtig zwei neue Reaktoren gebaut.
 
 Hierzu kommentiert die Europaabgeordnete Jutta Paulus:

„Nukleare Katastrophen machen an Grenzen nicht halt: die radioaktive Wolke durch das Fukushima-Unglück zog über den halben Pazifik. Folgerichtig stellt jedes Atomkraftwerk in Europa eine Bedrohung für den gesamten Kontinent dar und muss deshalb als „grenznah“ betrachtet werden. Ich erwarte, dass alle EU-Mitgliedstaaten sich für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger einsetzen und auf deren Beteiligung an grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfungen für Atomkraftwerke bestehen.
Beim Bau des belarussischen AKW in Ostrovets werden Umweltanforderungen und Sicherheitsstandards missachtet. Es beunruhigt mich sehr, dass dieses AKW, das nur 20 km von der Grenze zu Litauen entfernt liegt, noch dieses Jahr ans Netz gehen soll.“
 
Mehr Informationen:
 
Der aktuelle World Nuclear Industry Status Report beinhaltet u.a. ein Kapitel zur Situation in Fukushima: https://www.worldnuclearreport.org/-World-Nuclear-Industry-Status-Report-2019-.html
 
Studie „Anforderungen an die Erhöhung des Sicherheitsniveaus der französischen Atomkraftwerke (AKW) mit 900 MW Reaktoren für den Fall einer Verlängerung der Laufzeit dieser Reaktoren“: https://www.jutta-paulus.de/wp-content/uploads/2020/02/EU-Parlament-Studie_final-1.pdf
 
Petition gegen das AKW Ostrovets in Weißrussland: https://bit.ly/39NGHlP