PRESSEMITTEILUNG: Medikamentenengpässe: Gesundheitssystem muss Daseinsvorsorge sein!
PRESSEMITTEILUNG, Mittwoch, 25. März 2020 – Brüssel
Medikamentenengpässe: Gesundheitssystem muss Daseinsvorsorge sein!
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat vor den Auswirkungen der Covid-19-Krise auf den europäischen Medikamentenmarkt gewarnt.
Die Quarantänevorkehrungen in China hätten zu Produktionseinbrüchen geführt, wodurch bereits jetzt die Weiterverarbeitung der Wirkstoffe aus China in Indien betroffen sei. Dadurch sei mittelfristig mit Preissteigerungen bei Medikamenten in Europa zu rechnen, und es bestehe die Gefahr, dass China diesen Zustand künftig als „indirektes Druckmittel“ für die „Durchsetzung eigener Interessen“ nutzen könnte.
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete und Pharmazeutin Jutta Paulus:
„Das Gesundheitssystem und die Arzneimittelversorgung müssen zukünftig genauso zur Daseinsvorsorge gehören wie die Landwirtschaft oder die Energieversorgung.
Die Verletzlichkeit unserer globalisierten Wirtschaft wird aktuell besonders deutlich. Es reicht nicht aus, wenn das europäische Arzneimittelrecht vorschreibt, dass die Herstellerfirmen ihren Sitz in der EU haben müssen. Wir müssen in der Lage sein, bei Bedarf schnelle Maßnahmen zum Schutz und zur Behandlung unserer Bürgerinnen und Bürger zu ergreifen. Deshalb müssen wir von globalen Lieferketten unabhängiger werden: es muss möglich sein, mindestens im Notfall die Produktion grundlegender Medikamente in der Europäischen Union sicherzustellen. “
Jutta Paulus steht gerne für Rückfragen und Interviews zur Verfügung.