PRESSEMITTEILUNG: Welttag der Ozeane

PRESSEMITTEILUNG, Montag, 8. Juni 2020 – Brüssel

Der 8.Juni wurde 2009 von den Vereinten Nationen zum Tag der Ozeane erklärt. Damit soll auf die Bedrohung der Meere durch Überfischung, Verschmutzung, Vermüllung und den Klimawandel aufmerksam gemacht werden. Ozeane bedecken mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche und spielen eine wichtige Rolle für ein stabiles Klima und intakte Ökosysteme.

Letztes Jahr hat ein Bericht der Europäischen Umweltagentur belegt, dass fast ein Viertel der europäischen Meere überdüngt sind, mit dramatischen Folgen für die Biodiversität, aber auch für die Sauerstoffproduktion. Die europäischen Fischbestände sind gar zu mehr als 90 % überfischt – und inzwischen fischen Europas Flotten afrikanische und asiatische Küsten leer.

Hierzu kommentiert grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus:

„Der heutige Welttag der Ozeane steht unter dem Motto „Innovation für nachhaltige Meere“, doch anstatt auf technologische Wunder zu setzen, sollten wir bereits auf bewährte Konzepte zurückgreifen. In der neuen EU-Biodiversitätsstrategie wird vorgeschlagen, 30% der Meeresfläche in der EU unter Schutz zu stellen. Dieser guten Zielvorgabe müssen konkrete Ausweisungen folgen, und der Schutzstatus muss umgesetzt und kontrolliert werden! Dass beispielsweise in Deutschland noch immer intensive Fischerei und Rohstoffgewinnung in Schutzgebieten stattfinden, zeigt, wie wichtig stringente Kontrollen und wirksame Strafen sind. Die EU-Kommission muss endlich Zähne zeigen und bei Verletzung des Naturschutzrechtrahmens mit rechtlichen Schritten gegen die Mitgliedstaaten vorgehen!

Die Gefahren der Überdüngung wie Blaualgenblüten, sauerstofffreie Todeszonen und massive Beeinträchtigung der Biodiversität können nur durch die längst überfällige Reduzierung der Düngermengen bekämpft werden. Noch hat Agrarkommissar Wojciechowski die Möglichkeit, einen überarbeiteten Entwurf der Gemeinsamen Agrarpolitik vorzulegen, der mit der Biodiversitätsstrategie in Einklang steht.

Und last but not least: Nur mit einer ambitionierten Kreislaufwirtschaft, die feste Quoten und Deadlines setzt, kann das Plastikproblem angegangen werden. Plastik ist wertvoll, wenn es richtig verwendet wird. Aber einen Werkstoff mit einer Haltbarkeit von mehreren hundert Jahren für eine Nutzungszeit von 15 Minuten zu konzipieren ist nicht nur umweltpolitischer, sondern auch wirtschaftlicher Irrsinn. Die Hersteller von Kunststoff müssen für Recycling oder ordnungsgemäße Entsorgung ihrer problematischen Produkte in die Verantwortung genommen werden.“

Jutta Paulus steht gerne für Rückfragen und Interviews zur Verfügung. Sie steht in Rheinland-Pfalz auch für Videoaufzeichnungen und Statements zur Verfügung.