PRESSEMITTEILUNG: Bleimunition: Für Gift darf es keine Ausnahmen geben

PRESSEMITTEILUNG, Mittwoch, 25. November 2020 – Brüssel


Bleimunition: Für Gift darf es keine Ausnahmen geben
 
Soeben hat das Europäische Parlament über einen Einspruch von Konservativen und Rechtspopulisten zum Verbot von Bleimunition in Feuchtgebieten abgestimmt.
 
Obwohl das hochgiftige Blei fast in allen Lebensbereichen verboten wurde, ist es als Munition noch immer in Gebrauch. Mit Inkrafttreten des „Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel“ 1999 hätten die EU und ihre Mitgliedstaaten bleihaltige Munition in Feuchtgebieten verbieten müssen, doch bis heute sind nicht alle Mitgliedstaaten diesem internationalen Recht nachgekommen oder haben es nur halbherzig umgesetzt. Deshalb hat die Europäische Kommission einen Rechtsakt verabschiedet, mit dem Blei in Feuchtgebieten EU-weit verboten wird. Dagegen sind Konservative und Rechtspopulisten nun mit einem Einspruch vorgegangen. Dieser wurde mehrheitlich abgelehnt.
 
 
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus:
 
„Die Europäische Kommission könnte die unsägliche Debatte sehr schnell beenden, wenn sie Bleimunition generell verbieten würde. Dann dürfte es keine angebliche Verwirrung mehr darüber geben, ob ein Jäger sich in einem Feuchtgebiet aufhält oder nicht.
 
Blei ist für Menschen und Tiere hochgiftig. Bei Familien, die viel Wildfleisch essen, wurden bereits hohe Bleiwerte im Blut nachgewiesen. Jedes Jahr sterben rund eine Million Vögel, weil sie Reste von Bleimunition mit Körnern verwechseln und fressen. Bleihaltige Munition ist mit einer Freisetzung von 20.000 Tonnen jährlich die Hauptquelle für Bleivergiftungen und -kontaminationen in der Umwelt, nachdem es in anderen Bereichen schon längst und aus gutem Grund verboten wurde. Umweltfreundliche Alternativen zu schädlicher Bleimunition sind längst vorhanden. Stattdessen haben wir im Europäischen Parlament über einen Einspruch abgestimmt, den wir eigentlich schon im Umweltausschuss abgelehnt hatten.“