Spezies der Woche # 29 – das Heideröschen

Das schöne Heideröschen ist keine Rose, sondern gehört zu den Seidelbastgewächsen. Es hat mit seiner hübschen Blüte zu einigen bekannten Liedern und Gedichten inspiriert. Als Steingartenpflanze ist es beliebt, die Wildform ist leider vom Aussterben bedroht.

Verbreitungsstatus Vom Aussterben bedroht
Restvorkommen Bayern, Baden-Württemberg
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz 2012 in Ludwigswinkel
Lebensraum Trockene, magere, kalkhaltige Böden, lichte Wälder
Gefährdung Eutrophierung, Verinselung, Verbuschung

Das Heideröschen wird 40 cm hoch, seine Blätter sind ledrig und immergrün mit einer bläulichen Unterseite. Die rosafarbenen Blüten verströmen einen intensiven Duft. Die Beeren sind behaart und gelblich bis rotbraun. Als sogenannte Halblichtpflanze wächst es unter lichten Baumkronen z. B. in Kiefernwäldern oder an Waldrändern.

Die Samen des Heideröschens werden von Ameisen weitertransportiert, daher ist seine Verbreitungs- und Anpassungsfähigkeit sehr eingeschränkt. Ebenso seltene Arten wie der Hummelschwärmer nutzen es als Nektarpflanze. Schon in der Antike wurde das Heideröschen als Brech- und Abführmittel eingesetzt, hier gilt aber wie so häufig: Die Dosis bestimmt das Gift. Bereits 10-12 Beeren haben tödliche Wirkung. Deshalb wird die Pflanze heute nicht mehr zu Heilzwecken verwendet.

Luftschadstoffe und intensive Bewirtschaftung überdüngen die kargen Böden, auf die das Heideröschen angewiesen ist. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung von Grenzstandorten zerstört letzte Rückzugsmöglichkeiten. Stabilisierung dieser Standorte und eine kleinräumige Vernetzung sind notwendig, um das Heideröschen und die darauf angewiesenen Arten dauerhaft zu sichern.

Politisch notwendig:

  • Förderung von Offenhaltungsmaßnahmen wie extensiver Beweidung
  • Erhalt von Grenzstandorten
  • Eindämmung der Eutrophierung
  • Biotopvernetzung

Zu weiteren Spezies der Woche geht es hier

Bild: Von PRA – Eigenes Werk, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2083941