Spezies der Woche #41- das Rotbraune Wiesenvögelchen

Das Rotbraune Wiesenvögelchen ist ein weltweit vorkommender aber seltener Schmetterling und gehört zu den sogenannten Verschiedenbiotop-Bewohnern. Das  heißt. dass es in den verschiedenen Entwicklungsstadien ( Ei, Raupe, Puppe, Falter) unterschiedliche Biotope bewohnt. Seine Lebensräume sind je nach Region z.B. Sand- oder Halbtrockenrasen oder magere, extensiv genutzte Feucht- und Moorwiesen. Von den bekannteren Wiesenvögelchenarten unterscheidet es sich anhand der Form der weißen Flecken auf der Unterseite der Hinterflügel.

Verbreitungsstatus ausgestorben in Rheinland-Pfalz
Restvorkommen Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz 1976 Böhler Bruch
Lebensraum Magere Wiesen, je nach Entwicklungsstand mit unterschiedlichem Nässegrad
Bedrohung Klimawandel, Rückgang der extensiven Landwirtschaft

 

Die Raupen ernähren sich von verschiedene Süßgräsern und fressen nur nachts. Der erwachsene Schmetterling ist jedoch ein Tagfalter und ernährt sich von Nektarpflanzen wie Thymian, wildem Oregano, Braunelle und Wasserdost. In Mitteleuropa überwintert das Rotbraune Wiesenvögelchen als halb ausgewachsene Raupe. Die Falter schlüpfen von Anfang Juni bis Ende August und legen ihre Eier einzeln an Grashalme, meist in der Nähe von Büschen. Die Falter sind an warmen sonnigen Tagen aktiv, neigen aber dazu, sich bei heißem Wetter unter Büschen zu verstecken. An bewölkten Tagen, und wenn sie sich über Nacht niederlassen, sitzen sie gewöhnlich an der Spitze von abgestorbenen Blütenköpfen, am häufigsten auf Wegerich

Das Rotbraune Wiesenvögelchen besiedelt als Verschiedenbiotop-Bewohner einerseits Halbtrockenrasen und Wacholderheiden, andererseits jedoch auch extensiv genutzte, bereichsweise wechseltrockene Streuwiesen und Moorgebiete. Die Populationen in den letztgenannten Habitaten sind allerdings seit einigen Jahren stark rückläufig. Im Illertal ist das Rotbraune Wiesenvögelchen außerdem auf mageren, noch offenen Standorten der ehemaligen Überschwemmungsaue des mittlerweile durch Kanalisierung, Staustufen und Wehre regulierten Flusses verbreitet.

Politisch notwendig:

  • Sicherung von feuchten Lebensräumen
  • Förderung der extensiven Landwirtschaft
  • Förderung und Sicherung von kleinteiligen, vielfältigen Landschaften

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