Spezies der Woche #43- die Zweifarbfledermaus

Die auffällige Zweifarbfledermaus ist in Rheinland-Pfalz regelmäßig nur noch als Besucherin zur Paarungszeit im Winter anzutreffen. Im Sommer findet man sie nur extrem selten. Sie kann aber weite Wanderungen unternehmen. Über 1000 km sind bereits dokumentiert.

Verbreitungsstatus Vom Aussterben bedroht
Restvorkommen Wintergast entlang der Mosel, im Hunsrück, im Pfälzer Wald
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz aktuell
Lebensraum Hohe Gebäude in Gewässernähe
Bedrohung Insektizide, Windkraftanlagen

Zweifarbfledermäuse haben ihren Namen wegen ihres auffallend gefärbten Fells bekommen. Ihre Haare sind zweifarbig. Während die Haarbasis schwarz gefärbt ist, haben die Haarspitzen des Rückenfells einen weißlichen oder silbrigen Schimmer.

Sie jagt die ganze Nacht über, in größerer Höhe ca. 10-20 m über dem Boden. Die Art wurde meist in gewässerreichen Landschaften nachgewiesen, in denen wahrscheinlich auch ihre Jagdgebiete liegen. Eine hauptsächliche Nutzung von oberirdischen Bauwerken ist zu vermuten. Dort lebt sie meistens tief in Spalten versteckt. In Großstädten wie Köln, findet man sie vor allem an Hochhäusern. Den Winter verbringen die Tiere in Felsspalten und unterirdischen Verstecken.

Die Gefährdungsursachen der Fledermäuse sind sehr vielschichtig; eine der wichtigsten jedoch ist der Einsatz von Insektiziden. Hierdurch wird der Fledermaus nicht nur die Nahrungsgrundlage entzogen, sondern die Gifte reichern sich auch im Fettgewebe der an, bis hin zu lebensbedrohlichen Konzentrationen. Besonders war dies in den sechziger Jahren der Fall, als noch DDT eingesetzt wurde. Neuere Untersuchungen belegen das Gefährdungspotenzial u. a. von Metamorphose-Hemmern im Obstbau.

Darüber hinaus sind Zweifarbfledermäuse durch ihre sehr hohe Flughöhe und die Vorliebe für hohe Gebäude besonders durch Kollisionen mit und Störungen durch Windräder betroffen. Der Verzicht auf Standorte mit hoher Fledermausaktivität oder ein Abschalten der Windräder in Zeiten erhöhter Fledermausaktivität sind nach Fledermausexperten die einzigen Maßnahmen, die zur Vermeidung oder Verminderung von Schlagopfern geeignet sind. Andere Möglichkeiten, wie Vergrämung der Tiere im Rotorbereich durch akustische Störtöne helfen nicht.

Politisch notwendig:

  • Reduzierung von Insektiziden
  • Sicherstellung genauer Standortprüfungen für Windräder
  • Sicherstellung eines langfristigen Monitorings

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Bild: Von Mnolf – Photo taken in Rum, Tirol, Austria, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=299549