Spezies der Woche #102 – Mondfleck-Bürstenspinner

Zu den Bestäubern gehören nicht nur Bienen und Hummeln, sondern auch Schmetterlinge. Mit seinem wuscheligen Pelz ist der Mondfleck-Bürstenspinner nicht nur stets gut frisiert, sondern auch ein hervorragendes Pollentaxi. Die Raupen und auch die erwachsenen Falter nehmen mit ihrem Pelz besonders viele Pollen auf und transportieren sie von Blüte zu Blüte. Britische Forscherinnen und Forscher fanden sogar heraus, dass der überwiegende Teil der Bestäubung durch nachtaktive Insekten geschieht.
Verbreitungsstatus in Rheinland-Pfalz
ausgestorben
Restvorkommen
Bayern, Österreich
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz
1964 Mechtersheim
Lebensraum
Magere Halbtrockenrasen, lichte Kiefernwälder, Hochmoorrandzonen
Gefährdung
Lichtverschmutzung, Verinselung, Lebensraumverlust
Der Mondfleck-Bürstenspinner ist ein kleiner, sehr seltener Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter. Die Raupe ist anhand ihrer fünf schwarz-weißen Haarbüschel am Rücken gut zu erkennen. Genau wie die Raupe hat auch der erwachsene Falter sichelförmige Flecke auf den Flügeln, die ihm seinen Namen geben.
Die Raupe frisst am liebsten Schmetterlingsblütler wie Kronwicken und Esparsetten, aber auch Ohrweiden und Schlehdorn. Die Raupen sieht man häufig im Herbst, die Spezies überwintert auch als Raupe. Die Falter sind nur von Mai bis Juni zu sehen.
Die Falter werden – wie die allermeisten Nachtfalter – stark von Licht angezogen. Mondfleck-Bürstenspinner sind leider sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge, die häufig eine ganze lokale Population befallen. Daher sind große Gebiete mit mehreren lokalen Populationen wichtig, um den Fortbestand der Art zu gewährleisten. Durch Verinselung, Verbuschung oder Bebauung der mageren Standorte verliert der Mondfleck-Bürstenspinner seine Lebensräume. Als Folge davon gilt die Art deutschlandweit als stark gefährdet, mit weiterer Rückgangstendenz.
 
Politisch notwendig:
·         Biotopvernetzung
·         Ausweisung ausreichend großer Schutzgebiete
·         Dauerhafte Sicherung von gutem Biotopmanagement
·         Minimierung von Lichtverschmutzung
 
Foto : Ivar Leidus • CC BY-SA 4.0