Spezies der Woche #40- die Sumpfohreule

Die Sumpfohreule ist eine ganz besondere Eule. Sie ist auch tagsüber gut zu beobachten. Vor allem während der Aufzucht ihrer Jungen bleibt ihr keine Zeit, den Tag zu verschlafen. Leider brütet sie seit den 60er Jahren nicht mehr in Rheinland-Pfalz, gelegentlich kann man sie aber im Frühjahr als Durchzüglerin im Landkreis Kaiserslautern entdecken.

Verbreitungsstatus In Rheinland-Pfalz ausgestorben
Restvorkommen Nordsee
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz 2013 bei Glan-Münchweiler
Lebensraum Moore, Feuchtgebiete, Küste
Bedrohung Klimawandel, Moorzerstörung, Jagd

 

Die Sumpfohreule hat einen sehr runden Kopf mit kleinen Federohren. Das Gesichtsfeld ist sehr hell und die gelben Augen sind schwarz umrandet. Die Oberseite ist gut getarnt: der Untergrund ist cremefarben mit hell- bis dunkelbraun quergebänderten Flecken. Ihre Federohren kann man nur sehen, wenn sie zur Abschreckung von Feinden hoch aufgestellt werden.

Die Brutgebiete der Sumpfohreule findet man in Mooren, in Hochmooren, in Feuchtwiesen und an Küsten mit niedrigem Bewuchs. Durch Klimawandel und Nährstoffeintrag verschwinden die oft trocken gelegten Moore und Sumpfgebiete immer schneller und sind vielerorts dicht bewachsen. Die offenen Landschaften braucht die Eule aber zum Nestbau am Boden und zur Jagd, um die aus der Luft oft deutlich sichtbaren Mäusestraßen genau sehen zu können. Sie fliegt systematisch Wiesenbereiche ab oder verharrt auf einem niedrigen Ansitz, um ihre Beute zu orten. Sumpfohreulen sieht man manchmal nur ein oder zwei Jahre in einem Brutgebiet. Dieses hängt mit der Mäusepopulation zusammen. Gibt es zu wenig Mäuse im Brutgebiet, verlässt sie es und sucht sich ein neues Zuhause.

Leider fallen viele Sumpfohreulen immer noch der illegalen Greifvogeljagd zum Opfer

Politisch notwendig:

  • Umfassender Klimaschutz
  • Moorschutz und -renaturierung

 

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Bild: Von Ólafur Larsen – Brandugla (Asio flammeus) – Short-eared Owl, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19920604