Spezies der Woche #132 – Kanarischer Drachenbaum

Ein uralter Baum mit rotem Blut? Kein Wunder, dass ein solcher Baum Menschen fasziniert. Der Kanarische Drachenbaum, die Charakterpflanze von Gran Canaria, La Palma und Teneriffa, wächst extrem langsam und wird teilweise sehr alt. Bricht ein Ast ab, tropft ein durchscheinender Saft zu Boden, der sich allmählich blutrot verfärbt – ideal für Mythenbildung.
 
Verbreitungsstatus in Europa
 
gefährdet
Restvorkommen
Teneriffa
Letzte Sichtung in Europa
aktuell
Lebensraum
Kanaren
Gefährdung
Intensive Fällungen

Zur Familie der Drachenbäume gehören beliebte Zimmerpflanzen, wie der Kanarische Drachenbaum und die Yucca-Palme. Botanisch gesehen handelt es sich bei den Pflanzen allerdings gar nicht um Bäume, sondern um Spargelgewächse.

Wie der Name bereits erahnen lässt, stammt der Kanarischen Drachenbaum ursprünglich von den Kanarischen Inseln. Er wird bis zu 18 Meter hoch und bildet in seiner natürlichen Umgebung eine ausladende Krone. Die Pflanze wächst aber sehr langsam: für den ersten Meter braucht sie mehrere Jahre, und erst nach 15 Jahren blüht sie zum ersten Mal. Die Krone besteht aus dicken Zweigen, aus denen bis zu 60 cm lange, ledrige, lanzettlich geformte Blätter sprießen, die graugrün oder bläulich erscheinenDie Blüten sind weiß und wachsen in Büscheln.

Das älteste bekannte Exemplar des Kanarischen Drachenbaums befindet sich in Icod de los Vinos an der Nordwestküste von Teneriffa. Es soll angeblich 1000 Jahre alt sein; wahrscheinlicher ist aber ein Alter von 300  800 Jahren. Der vorherige Rekordhalter, seinerzeit von den Einheimischen als heilig verehrt, wurde 1868 bei einem Sturm zerstört. Man schätzte sein Alter damals auf rund 6.000 Jahre.

Früher hielt man den Drachenbaum für einen magischen Baum, da sich der Saft bei Kontakt mit der Luft rot färbt, daher der Name „Drachenblut“. Getrocknet und zu Pulver vermahlen wurde es als Arzneimittel verwendet und wird auch heute noch teilweise als Medikament vermarktet. Die kommerzielle Nutzung hat die großen alten Bestände des Kanarischen Drachenbaumes stark dezimiert, denn um an das Drachenblut zu kommen, wurden die Bäume kurzerhand gefällt. Heute ist der kanarische Drachenbaum eine streng geschützte Art. Die Bestände erholen sich allerdings wegen seines langsamen Wuchses und der späten Reproduktionsphase allerdings nur langsam. In der europäischen Roten Liste ist der Kanarische Drachenbaum nach wie vor als stark gefährdet eingestuft.

 
Politisch notwendig:
·       Anhaltendes Fällverbot für Wildformen
·       Sicherung der verbliebenen Bestände
·       Sicherung und Renaturierung der Habitate