Spezies der Woche #149 – Feldhase

Stell dir vor, du bist ein sportlicher Typ, kannst bis zu 80 km/ schnell in der Stunde rennen, aus dem Stand 2 Meter hochspringen, bist wendiger als jeder Fußballspieler und dann vergiftet einfach jemand dein Kraftfutter? Immer wieder? Bis nichts mehr übrig ist? So geht’s dem Feldhasen. Denn der massenhafte Einsatz von Glyphosat, vernichtet als Herbizid, die Wildkräuter, die Feldhasen besonders im Frühjahr und Sommer brauchen.

 Verbreitungsstatus in Deutschland gefährdet
Restvorkommen Ganz Europa
Letzte Sichtung in Europa aktuell
Lebensraum Agrarlandschaften mit sandigen Böden
Gefährdung Intensive Landwirtschaft v.a. zu häufige Mahd, Pestizide, Strukturverlust

Der Feldhase wird 50 bis 57 Zentimeter lang und etwa zweieinhalb bis acht Kilogramm schwer. Damit ist er deutlich größer als ein Wildkaninchen. Seine Ohren und Beine sind im Verhältnis zum restlichen Körper relativ lang. Sein Fell ist bräunlich gefärbt, mit einem schwarz-weißen Schwanz, der auch Blume genannt wird.

Feldhasen lieben Klatschmohn und Wildkräuter, Gräser und Knospen von Sträuchern und Bäumen. Manchmal auch Getreide und Kohl. Das vielfältige Angebot an Wildkräutern auf Acker- und Grünland wurde früher auch die „Hasenapotheke“ genannt.

Tagsüber hockt der Feldhase meist in einer von Hecken oder hohem Gras geschützten Mulde, die er häufig zwischen Ackerfurchen gräbt. Diese Mulde wird auch Sasse genannt. Durch sein ausgezeichnetes Gehör kann der Feldhase Gefahren frühzeitig wahrnehmen. Auch der Geruchssinn ist sehr gut ausgeprägt. Nähert sich einer seiner zahlreichen Feinde, bleibt der Hase zunächst mit angelegten Ohren geduckt und regungslos in der Sasse liegen. Kommt der Feind dem Versteck zu nah, ergreift der Hase blitzschnell die Flucht. Die Jungen werden auch in der Sasse großgezogen. Traurigerweise werden sie dort beim Mähen und Dreschen häufig versehentlich getötet. Denn im Gegensatz zu den erwachsenen Hasen, rennen Sie nicht weg, wenn Gefahr droht.

Leider müssen die Feldhasen für ihre Sassen oft in Ackerfurchen ausweichen, denn die Rahmenbedingungen in der Agrarlandschaft haben sich in den letzten 150 Jahren drastisch verändert. Die immer intensivere Landwirtschaft führte zum Rückgang der Brachen und anderer wertvoller Lebensraumstrukturen. Es gibt nur noch sehr wenige Rückzugsbereiche, in der Landschaft in der die Feldhasen sicher ihre Jungen verstecken können. Zusammen mit dem Rückgang der Nahrungspflanzen gehen die einheimischen Feldhasenbestände stark zurück. Aktuell ist der Feldhase nur noch mäßig häufig und er wird in der Roten Liste der Säugetiere mit der Kategorie „Gefährdet“ aufgeführt. Vor allem der starke Rückgang des langfristigen Bestandstrends fordert grundsätzliche Veränderungen in der Landwirtschaft, um den Feldhasen zu schützen.

Politisch notwendig:

  • Keine Wiederzulassung von Glyphosat
  • Vielfältige Landschaftselemente in Agrarflächen
  • Erhalt und Schutz von Brachen
  • Auf Tierbestände angepasstes Mahdregime
  • Bessere Förderung von extensiver Landwirtschaft