Spezies der Woche #151 – Kleiner Wasserfrosch

Weil der Kleine Wasserfrosch im Vergleich zu anderen Froscharten ziemlich leise quakt, bilden die Männchen gern eine Rufgemeinschaft und quaken als Männergesangsverein um Aufmerksamkeit. Leider weiß niemand so genau, wie es der streng geschützten Tierart eigentlich geht und wie viele Kleine Wasserfrösche es überhaupt noch gibt. Immer mehr durch Pestizide und Dünger belastete Gewässer und der Klimawandel lassen Schlimmes befürchten. Um mehr Aufmerksamkeit auf den Kleinen Wasserfrosch zu lenken, wurde er 2023 zum „Lurch des Jahres“ erklärt. So sollen auch Forschung und Erhaltungsmaßnahmen gestärkt werden.

 

Verbreitungsstatus in Deutschland

 

Gefährdung unbekannten Ausmaßes

Restvorkommen unbekannt
Letzte Sichtung in Europa Sommer 23
Lebensraum Kleine, nährstoffarme Gewässer
Gefährdung Schadstoffeinträge in Gewässer, Trockenlegung von Gewässern, Klimawandel

Der Kleine Wasserfrosch ist, wie der Name schon sagt, unsere kleinste Wasserfrosch-Art. Die Weibchen werden 5 bis 7,5 Zentimeter groß, die Männchen sind mit 4,5 bis 6,5 Zentimetern im Durchschnitt etwas kleiner. Die Oberseite ist meist grasgrün gefärbt, es gibt jedoch auch blaugrüne oder bräunliche Individuen. Auf dem Rücken verlaufen deutlich ausgeprägte Drüsenleisten. Oberschenkel und Rücken tragen kleine braune bis schwarze Flecken, die auf den Oberschenkeln zu einer Marmorierung verlaufen. Damit sieht dieser seltene kleine Lurch seinem häufig vorkommenden Verwandten, dem Teichfrosch, zum Verwechseln ähnlich.
Da der Kleine Wasserfrosch vom Menschen beeinflusste Lebensräume meidet und nährstoffarme Gewässer und deren Umfeld benötigt, ist er besonders stark von der allgemeinen Nährstoff-Überfrachtung durch Verkehr, Industrie und Landwirtschaft betroffen. In intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten dürfte außerdem der Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln zum Rückgang der Art beitragen. Häufig ist sein Lebensraum ein Mosaik aus Sümpfen, Weihern und Mooren, auch kleinste Tümpel und Gräben am Waldrand sind sein Zuhause. Diese Feuchtgebiete werden aber weiterhin entwässert und grenzen häufig an landwirtschaftlich genutzte Flächen. Damit droht Nährstoffeintrag durch Dünger und Gifteintrag durch Pestizide. Durch den Klimawandel trocknen zudem immer mehr kleinere Gewässer aus. Damit können sich Populationen kaum noch vernetzen, und es droht genetische Verarmung.
Politisch notwendig:
• Breite Gewässerrandstreifen zum Schutz vor Schadstoffeinträgen
• Sicherung und Wiedervernässung von Gewässern und Feuchtgebieten
• Vernetzung von Lebensräumen

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